Methodische Offenheit

Die OGAP ist um theoretische und speziell wissenschaftlich methodische Toleranz bemüht. Insbesondere enthält sie sich jeglichen wertenden Vergleiches von qualitativer und quantitativer Methodik. Eine Annäherung und Kombination dieser beiden methodischen Richtungen wird von der OGAP gefördert. Die praktische Tätigkeit des Architekturpsychologen wird von der OGAP methodisch unterstützt. Hierbei spielen Lehrwerke und Erfahrungsberichte bzw. „Fallbeispiele“ eine wichtige Rolle, allem voran aber werden praktische Fähigkeiten auf direktem interindividuellem Wege vermittelt. Die OGAP ist in diesem Sinne bemüht Lehr-Partnerschaften zu vermitteln.


Verhältnis zur Architektur

Die Architekturpsychologie sieht sich als eine Spezialdisziplin im Dienste der Architektur. Sie wirkt unterstützend, ergänzend, entlastend. Das Verhältnis von Architektur und Psychologie ist vergleichbar mit dem Verhältnis von Architektur zur Baustatik, Geologie oder Jurisprudenz. Die Gestaltungshoheit liegt unangefochten beim Architekten. Er ist in seinen Entscheidungen frei unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen. Die Spezialisten helfen ihm diese auszuloten und im Sinne seiner Gestaltungsideen zu erweitern und umzusetzen. Das Verhältnis zur Psychologie ist, wie das zu anderen „ Hilfsdisziplinen“, interaktiv, kooperativ. Architekturpsychologie ist nicht nur eine Angelegenheit von Psychologen, sondern ebenso von Architekten. Architekturpsychologie gehört in die Ausbildung zum Architekten.


Verhältnis zur Psychologie

Die Architekturpsychologie ist eine auf Anwendung bezogene Spezialdisziplin der Psychologie. Innerhalb der Psychologie bestehen besonders enge Beziehungen zur Biologischen Psychologie, zur Sozialpsychologie, zur Psychologie der Sensumotorik und zur Humanethologie. Die Architekturpsychologie steht zudem in enger Verbindung mit der Anthropologie und der Kulturgeschichte. Methoden, insbesondere Explorationsmethoden der Psychologie kommen vielfach zur Anwendung, sie werden aber in zunehmendem Maße durch Verfahren ergänzt, die dem besonderen Aufgabenbereich angemessen sind. Hierbei steht vor allem die praktische, Projekt gebundene Arbeit im Vordergrund.